Spendenabrechung für Krakau 05/22

Abrechnung der Einnahmen und Ausgaben bis zum 20.05.22

Ihr seid toll!

Als ich „meine“ Tierschützer am Krakauer Bahnhof das erste mal getroffen habe, hätte ich niemals gedacht, dass da so eine große Nummer draus werden würde. Es war nur klar, daß ich sie gerne unterstützen würde. Ein bisschen was sammeln…

Die Namen der Spender sind abgekürzt, so dass sich jeder wiederfinden kann, wenn er will. Wer gerne namentlich genannt werden möchte, soll mir das mitteilen, dann ändere ich den Eintrag sehr sehr gerne!


Hier die Abrechung bis zum 22.05.2022:

Die Ausgaben sind im letzten Post genauer aufgeschlüsselt. Da ich das Konto gewechselt habe ist das hier in der Übersicht noch nicht ganz klar, aber bei der nächsten Abrechnung gibt es wieder Details.

Hier nur kurz: Ich habe Flohmittel in großem Umfang gekauft. Dazu noch weitere 20 Katzentransportkörbe, 20 Faltnäpfe, 100 Adressanhänger und ein schönes Buch, das als Gästebuch dienen soll. Ich hoffe, dass die Einträge der Besucher dazu beitragen, die Motivation der Freiwilligen aufrecht zu erhalten.

Es ist ein Marathon. Daher bin ich mit Spenden auch eher zurückhaltend, ich möchte mit Eurem Geld noch viele Monate mithelfen können. Aber übernächste Woche geht auch schon wieder ein Paket mit Flohmitteln nach Krakau.

Mein zweites Projekt läuft leider sehr schleppend:

Der Gedanke war, den Tierärzten in den ausgebombten Gebieten und überhaupt in der Ostukraine mit Sachspenden zu helfen. Hier bei den Kollegen gebrauchte Praxiseinrichtung einsammeln, in den Transporter packen, nach Kiew fahren. Da fahren doch im Moment alle hin die was auf sich halten, oder? Die Resonanz in meinem Bekanntenkreis ist groß und ich habe da auch schon einige Zusagen für recht brauchbare Sachen. Wenn man das jetzt an die große Glocke hängen würde, müsste da schon was gehen!

O.K., ich wollte eher nach Dnipro. Da lebt ein Kollege, der mir eine sehr anrührende Mail über seine Pläne und Träume geschickt hat. Er versucht, in einem kleinen Dorf, das jetzt mit Flüchtlingen überschwemmt ist, tiermedizinische Hilfe zu leisten. Seine Nachricht endet mit „Ich versuche, ihnen allen zu helfen, so gut ich kann. Tierarzt ist nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung der Seele, und ohne Liebe zu den Tieren kann man nicht Tierarzt sein.“ So jemanden muss man doch unterstützen, oder?!

Aber natürlich bin ich blauäugig, wenn ich glaube, einfach so nach Dnipropetrowsk fahren zu können. Es ist außerordentlich schwer, Kontakte und Antworten aus dem Land selbst zu bekommen. Die Botschaft hat genug anderes zu tun (z.B. das Gemotze von Melnyk, dieser chronisch beleidigten Leberwurst, zu verbreiten), als auf meine Anfragen zu reagieren . Keine Chance auf Auskunft, wie man mit Hilfstransporten über die Grenze kommt. Wie die Situation im Inland ist. Wo man überhaupt hinfahren darf. Kaum möglich, mit dem Vorsitzenden der Tierärztevereinigung USAVA zu kommunizieren. Dazu muss man sich an eine ukrainische Kollegin in München wenden, die dann wieder weitervermittelt. Aber immerhin wird das jetzt etwas flüssiger, seit ich bei IDEXX, einem der größten Hersteller von Laborgeräten für die Tiermedizin, anregen konnte, doch die aktuell ausrangierten Geräte in die Ukraine zu spenden. Plus kostengünstiger Verbrauchsmaterialien.

Das wurde mir vom Marketingchef Europe aus den Niederlanden auch zugesagt. Angeblich haben sie sogar Liefermöglichkeiten für die Kühlware. Das wäre ja schön, aber da glaube ich noch kein Wort, bevor nicht in Odessa zwanzig vettest8008 plus jeweils 100 Profile stehen 😉

Der Normalsterbliche wie ich würde ja annehmen, dass Hilfslieferungen willkommen sind. Das scheint aber nicht zwingend der Fall zu sein: Es gibt ganz erhebliche zolltechnische Schwierigkeiten mit stundenlangen Kontrollen an der Grenze. Sowohl von den Polen, wie auch den Ukrainern. Hauptproblem ist auch, dass man in der Ukraine keinen Sprit bekommt: Stundenlanges Anstehen, der Liter Diesel 3,- € und dann rationiert auf 10 l pro Fahrzeug. Damit kommt man wirklich nicht weit. Aber damit ist auch klar, dass meine Kollegen aus Odessa und Kiew nicht nach Lwiw fahren können, um irgendwas abzuholen. In Lwiw landen die meisten Hilfstransporte, das ist nicht weit von der polnischen Grenze.

Alternative Überlegung ist jetzt, über Moldawien bis ans Schwarze Meer zu fahren und dann dort über die Grenze nach Odessa. Ist vielleicht auch bombentechnisch etwas entspannter. Leider ist nur Moldau auch eine Bananenrepublik, deren Zollbehörden sich in Stillschweigen hüllen. Aber laut deutscher Botschaft kann man sich zumindest frei bewegen und Sprit gibt es auch überall. Allerdings wird mir für den Transit ein TIR-Carnet angeraten. Hä? Ich kann mich erinnern, das waren früher immer diese Schilder auf den türkischen Lastern. Nächsten Mittwoch habe ich etwas Zeit. Dann werde ich mal in den Hafen zum Zollamt fahren. Vielleicht hat da ja jemand Lust, mir das zu erklären.

Dann melde ich mich wieder. Und falls von Euch jemand einen Kastenwagen über hat, zu vernünftigen Preisen und ohne dass er gleich zusammenbricht, bitte melden! Das ist im Moment noch das Hauptproblem…